Humor
Lustiger Friedhof in Kramsach /A
Auf der Inn-Velotour von Maloja - Passau im Jahre 1998 kamen wir in Kramsach in Tirol an einem lustigen Friedhof vorbei. Die Grabinschriften wurden von verschiedenen Friedhöfen in Österreich gesammelt und stammen grössenteils aus dem 19. Jahrhundert. Kommentar: Man kann auch mit Humor beerdigt sein!
Schauen Sie selber ...
(Die Kommentare unter den Bildern beinhalten die Original-Grabinschriften, die teils nicht mehr gut lesbar sind)
Gedichte von Hugo Mahler
Von einem meiner ehemaligen Mitarbeiter und Umweltschützer darf ich hier zwei Gedichte von Hugo Mahler im Stil von Wilhelm Busch veröffentlichen, die mich selber immer noch ansprechen:
Gen-esis
Als Gott einst sprach " ES WERDE",
erfand per Zufall er die Erde.
Hinzu gesellt' er, etwas ferne,
den Mond, die Sonne und die Sterne.
Bald macht' er Gräser, Blumen, Bäume
und füllt' damit die leeren Räume;
liess Platz frei, weil's ihm grad genehm,
für Rom und für Jerusalem.
Und schuf dann aller Gattung Tiere:
Esel, Affen und Sauriere,
böse, zahme, wilde, schöne
und jeder Art die eignen Gene.
Sich ebenbildlich klont' er dann,
als Krönungswerk den ersten Mann.
Selbiger ward über Nacht
eines strammen Weib'sbedacht.
Und beschenkt mit allem Land.
Der Rest der Story ist bekannt:
Es hätt' die Schöpfung kaum gestört,
hätt' Gott beim Affen aufgehört!
***
Dies ist’s halt
Dies ist’s, wasuns die Zeit beschert
und unseres Lebens Herbst verklärt:
Wenn überhaupt, wird man nun weiser
das ungestüme Herz schlägt leiser.
Entgang’ne Sünden wir bereuen
die andern uns postum erfreuen.
Wir spielen in der Lust zu Wollen
von Frau’n und Wein vertauschte Rollen.
Die einstige Betriebsamkeit
weicht heiterer Beschaulichkeit.
Kurzum, der ganze Kerl wird reifer
und die falschen Glieder steifer.
Trotz dessen schwanet mir schon heut’
ein Vorgefühl von Dankbarkeit,
weil es mir dereinst so ergeht,
wie’s heut’ in Leserbriefen steht:
Bin ich mal alt und geh’ am Stecken
muss nicht im Altersheim versaueren
Sonntags werd’ per Ausflugsfahrt
ich über Randenhöh’n gekarrt!
Und friedlicher wird’s sein als heuer,
wo nur die Jungen hinter’m Steuer
auf dem Heimweg sind vom – na ja ...
Allein die Alten sind es, die noch laufen!
***
Wilhelm Busch (15.4.1832 - 9.1.1908)
Wilhelm Busch
Kaum zu glauben ....
... aber es sind unsere eigenen kleinen Schwächen und Empfindsamkeiten, denen Wilhelm Busch mit Humor und gespitzter Feder zu Leibe geht. Und wir schmunzeln darüber: Ja, wenn man es uns so sagt!
Viele Menschen haben für jede Alltagsbegebenheit ein passendes Wilhelm-Busch-Wort, mit dem sie kleine Ärgerlichkeiten in Lachen verwandelt. Sie lieben ihren Wilhelm Busch, weil er ihnen immer wieder Stunden der Heiterkeiten schenkt.
Einige Zitate, Verse und Aphorismen .....
Eins, zwei, drei im Sauseschritt,
läuft die Zeit, - wir laufen mit.
Schaffen, schuften, werden älter,
träger, müder und auch kälter.
Bis auf einmal man erkennt,
dass das Leben geht zu End.
Viel zu spät begreifen viele,
die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum Mensch - sei zeitig weise:
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!
***
Früher, da ich unerfahren und bescheidner war als heute,
hatten meine höchste Achtung andere Leute.
Später traf ich auf der Weide, ausser mir noch mehre Kälber;
und nun schätz' ich sozusagen erst mich selber.
***
Stets trank er lieber Wein als Wasser,
und war auch nie ein Weiberhasser.
***
Er hebt das Glas und schlürft den Rest,
weil er nicht gern was übriglässt.
***
Und lässt mit stillvergnügten Sinnen,
den ersten Schluck hinunterrinnen.
***
Rotwein ist für alte Knaben,
eine von den besten Gaben.
***
Das Trinkgeschirr, sobald es leer,
macht keine rechte Freude mehr.
***
Wer als Wein- und Weiberhasser,
jedermann im Wege steht,
der genieße Brot und Wasser,
bis er endlich in sich geht.
***
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
***
So geht es mit Tabak und Rum:
erst bist du froh, dann fällst du um.
***
Wonach du sehnlich ausgeschaut, es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut: Jetzt hab' ich endlich Frieden!
Ach, Freundchen, rede nicht so wild. Bezähme deine Zunge.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.
***
Denn gerne gibt man aus der Hand,
den Säugling, der nicht stammverwandt.
***
Aber hier, wie überhaupt,
kommt es anders, als man glaubt.
***
Werde niemals Ehemann,
denn als solcher, kann man sagen,
muss man viel Verdruss ertragen.
***
Wenn mir aber was nicht lieb,
weg damit! ist mein Prinzip.
***
Die Freude flieht auf allen Wegen -
der Ärger kommt uns gern entgegen.
***
Musik wird oft nicht schön empfunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden.
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Mit Recht erscheint uns das Klavier,
wenn's schön poliert, als Zimmerzier.
Ob's außerdem Genuß verschafft,
bleibt hin und wieder zweifelhaft.
***
Drum soll ein Kind die weisen Lehren,
der alten Leute hochverehren!
Die haben alles hinter sich,
und sind, gottlob recht tugendlich!
***
Sein Prinzip ist überhaupt:
was beliebt ist auch erlaubt,
denn der Mensch als Kreatur,
hat von Rücksicht keine Spur.
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Vater werden ist nicht schwer,
Vater sein dagegen sehr.
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Wenn Lügen Haare wären,
wir wären rauh wie Bären
- und hätten keine Glatzen.
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Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
vorausgesetzt, man hat die Mittel.
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Mit scharfem Blick, nach Kennerweise,
seh' ich zunächst mal nach dem Preise.
Und bei genauerer Betrachtung,
steigt mit dem Preise auch die Achtung.
***
Denen, die der Ruhe pflegen,
kommen manche ungelegen.
***
Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
gleichwohl, ob große, ob geringe,
Im wesentlichen so verpackt,
dass man sie nicht wie Nüsse knackt.
Wie wolltest du dich unterwinden,
kurzweg die Menschen zu ergründen.
Du kennst sie nur von aussenwärts.
Du siehst die Weste, nicht das Herz.
***
Dummheit, die man bei anderen sieht,
wirkt meist erhebend aufs Gemüt.
***
Wenn einer, der mit Mühe kaum,
geklettert ist auf einen Baum,
schon meint, dass er ein Vogel wär,
so irrt sich der.
***
Wer einsam ist, der hat es gut,
weil keiner da, der ihm was tut.
***
So ist es mit der Zeit allhie,
erst trägt sie dich, dann trägst du sie,
und wann's vorüber weißt du nie.
***
Wer liebt zum Beispiel auf dieser Erde,
ich will mal sagen, die Steuerbehörde?
***
Bescheidenheit ist eine Zier,
nur weiter kommt man ohne ihr.
***
Obgleich die Welt ja, sozusagen,
wohl manchmal etwas mangelhaft,
wird sie doch in den nächsten Tagen
vermutlich noch nicht abgeschafft.
***
Willst Du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab,
lehne jedes Amt gleich ab!
***
Was man besonders gerne tut,
ist selten ganz besonders gut.
***
Mitunter sitzt die ganze Seele
in eines Zahnes dunkler Höhle.
***
Erquicklich ist die Mittagsruh',
nur kommt man oftmals nicht dazu.
***
Tugend will ermuntert sein,
Bosheit kann man schon allein.
***
Stets findet Überraschung statt,
da wo man's nicht erwartet hat.
***
Kinder, in ihrer Einfalt, fragen immer und immer: Warum?
Der Verständige tut das nicht mehr- denn jedes Warum, das weiß er längst, ist nur der Zipfel eines Fadens, der in den dicken Knäuel der Unendlichkeit ausläuft, mit dem keiner recht fertig wird, er mag wickeln und haspeln- so viel er nur will.
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Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie.
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Er musste erst mit dem Kopf gegen die Bäume rennen, ehe er merkte, dass er auf dem Holzweg war.
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Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!
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»Vielleicht« ist ein schlauer Krebs, der vor- und rückwärts gehen kann.
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Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt.
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Wer in den Fußstapfen anderer wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren.
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Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.
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